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Der Boden muss Gemeingut werden!

Der Boden muss Gemeingut werden! – Das war das Ergebnis des 7. Stadtplanertages am 29.11.2019, der vom Ausschuss Stadtplanung u. a. mit Mitgliedern der Kollegengruppe WIR StadtplanerIn NRW unter dem Titel „Eigentum verpflichtet – lösen wir die Bodenfrage!?“ vorbereitet wurde und von Prof. Rolf Westerheide moderiert im Baukunstarchiv in Dortmund stattfand.

Die Beiträge kamen von den unterschiedlichsten Akteuren in Planung und Bau, um die Komplexität der Bodenfrage abzubilden.

Nach Grußworten von Ernst Uhing und Ullrich Sierau und einem Impulsstatement von Rolf Westerheide präsentierten Stephan Reiß-Schmidt, Dr. Egbert Dransfeld, Peter Kraus, vier Studentinnen um Prof. Christa Reicher, Alexander Schmitz und Laura Weißmüller aus ihren Tätigkeitsfeldern heraus die Blickwinkel der mit der Bodenfrage beschäftigten Professionen. Gemeinsame Positionen waren, dass

  • die Wohnungsfrage und die Herausforderungen der Städte vom Klimawandel bis zur sozialen Stabilität nur mit einer veränderten Bodenpolitik möglich sein wird
  • Boden unvermehrbar und unentbehrlich ist, „wie Wasser und Luft“
  • der Mehrwert von Boden erst durch die städtische Umgebung und ihre Menschen entsteht
  • „Steigerungen des Bodenwertes, die ohne besonderen Arbeits- oder Kapitalaufwand des Eigentümers entstehen, für die Allgemeinheit nutzbar zu machen sind.“ §161,2 Bayrische Verfassung

Unsere Erkenntnis ist: Der Boden ist das Fundament und die Ressource für bessere Städte. Unsere Anstrengungen für lebenswerte Städte zum Wohnen und Arbeiten, für auskömmliches Wohnen in vielen Facetten, für lebendige öffentliche Räume als Gemeingüter der Stadt, für gute Lebensbedingungen in Stadt und Land sind ohne eine andere an sozialen Ansprüchen ausgerichtete Bodenpolitik nicht denkbar.

Kurzum: es geht um „Mehr Gerechtigkeit!“ (Hans-Jochen Vogel, 2019).

Dieser Text von Wolfgang Honecker und Johanna Schoppengerd ist ein Beitrag zum Deutschen Architektenblatt, Ausgabe NRW 01/2020.

Fotos vom Stadtplanertag: Volker Bleikamp.

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