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Welche Stadt wollen wir?

Stadt ist Vielfalt. Wohnen und Versorgen, Arbeiten und Wertschöpfung, Freizeit und Kultur, Integration und sozialer Austausch finden in ihr statt. Stadt ist individuell. Historie, Baukultur, Städtebau, Wirtschaft und Handel und ihre Bürger prägen jedes Quartier und Stadtgefüge eigenständig. Wir wollen – ganz im Sinne des Leitbildes der Europäischen Stadt, das auch die neue Leipzig Charta bestätigt hat – eine durchmischte, produktive und bezahlbare Stadt mit vielen Gesichtern und öffentlichen Räumen, die Identität ermöglichen.

Der Industrialisierung und zunehmenden Überbevölkerung in den Städten setzte die Charta von Athen 1933 das Bild der zonierten und aufgelockerten Stadt entgegen, um die Lebensumstände der Menschen zu verbessern. In der Folge entstanden Satellitenstädte mit wenig Infrastruktur und die Verödung der Innenstädte und das Anwachsen des Autoverkehrs wurden befördert. Die durch das Auto gewonnene individuelle Freiheit gipfelt in dessen nahezu maßlosen Flächenanspruch.

Die postindustrielle Zeit ermöglicht es, zu einer kleinteiligeren Nutzungsmischung zurückzukehren. Dies kann und sollte genutzt werden, um neue Qualitäten der Dichte, Urbanität und Durchgrünung zu entwickeln. Der städtebaulichen, freiraumplanerische Qualität der öffentlichen Räume kommt hierbei eine besonders wichtige Rolle zu. Um möglichst vielen Menschen das Versprechen auf Wohlstand und Freiheit zugänglich zu machen, muss den vielerorts zu beobachtenden Tendenzen zur sozialen Entmischung entgegengewirkt werden. Zugleich gilt es, die Potentiale der Ressourcenschonung und Klimafolgenanpassung auch in der Stadt auszuschöpfen. Dazu ist insbesondere der Stadtverkehr in den Blick zu nehmen.

WIR Stadtplaner In NRW setzen uns mit einer sozialgerechten Bodenordnung dafür ein, lebendige und lebenswerte Städte für alle Bürger zu fördern und zu gestalten.

Rolf-Egon Westerheide
Ein Beitrag von Volker Bleikamp und Prof. Rolf Westerheide zum Deutschen Architektenblatt, Regionalausgabe NRW, Ausgabe 11/2020.

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