Die AKNW ist die größte Mitgliedskammer der BAK und wirkt daher in dieser maßgeblich mit…
Baukultur: kommunale Verantwortung für lebenswerte Städte
Was macht eine Stadt lebenswert? Neben Grundbedürfnissen wie Wohnen, Arbeiten, Versorgung, Kultur und Freiraum ist die Gestaltqualität der gebauten Umwelt der entscheidende Faktor bei der Wahrnehmung und Identifikation der Einwohnerschaft mit „ihrer“ Stadt.
Die Kommunen verantworten innerhalb der ihnen verfassungsgemäß garantierten Selbstverwaltung die Gestaltung der räumlichen Rahmenbedingungen für das tägliche Leben. Baukultur ist dabei nicht nur für die qualitätvolle bauliche Entwicklung grundlegend, sondern – als Prozesskultur – auch für die Beteiligung der Menschen an der Gestaltung der Lebensrealität.
Dies bedarf einer guten fachlichen Flankierung. Dabei nimmt die Arbeit von Gestaltungsbeiräten in Nordrhein-Westfalen einen immer größeren Raum ein. Zwischenzeitlich haben mehr als 60 Kommunen einen Gestaltungsbeirat eingerichtet.
Bevor ein Gestaltungsbeirat die Arbeit aufnehmen kann, müssen vielfach Vorurteile bei den kommunalen Entscheidungsträgern abgebaut werden, wie z.B. die Befürchtung der Verzögerung von Bauvorhaben und das Misstrauen gegenüber einer weiteren Instanz innerhalb des umfangreichen Bürokratismus.
Idealerweise gelingt es, gestaltprägende Vorhaben so früh in die Beratung einzubinden, dass eine größtmögliche qualitative Optimierung einerseits und ein reibungsloser Projektablauf andererseits erreicht werden. Dabei befassen sich die Beiräte mit Vorhaben von städtebaulichen Planungen über Infrastrukturvorhaben und einzelnen Gebäudeentwürfen bis hin zu konkurrierenden Verfahren, z.B. durch Berufung in Preisgerichte.
WIR Stadtplaner stehen uneingeschränkt zu den Zielen und Instrumenten der Baukultur und unterstützen die Einrichtung und die Arbeit der Gestaltungsbeiräte in NRW. Für lebenswerte Städte!
Ein Beitrag von Wolfgang Honecker zum Deutschen Architektenblatt, Ausgabe NRW 05/2025