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Herausforderungen in der Ausbildung zukünftiger Stadtplaner*innen

Mit der Forderung, Stadtplaner*innen ein Exklusivrecht – analog zur Bauvorlageberechtigung der Architekten*innen – eine „Planvorlagenberechtigung“ einzuräumen, rücken die Kernaufgaben stadtplanerischer Tätigkeit, die Erstellung städtebaulicher Pläne in den Fokus der Qualitätssicherung im Bereich der Planungsleisten. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, müssen wie bisher von und an den Hochschulen und Kammern hohe Anforderungen an Aus-, Fort- und Weiterbildung gestellt werden. Das heißt auch, dass bewährte, an den Empfehlungen der Bundesarchitektenkammer zu den Eintragungsvoraussetzungen ausgerichtete Studiengänge in den Kernfächern der stadtplanerischen und städtebaulichen Grundausbildung gesichert und so weiterentwickeln werden müssen, dass die Absolventen besonders auf die Bewältigung von Vorzugsaufgaben von Stadtplanern vorbereitet werden. Dazu bedarf es neben der von den Hochschulen praktizierten soliden Ausbildung in den Kernkompetenzen von Stadtplaner*innen, wie planerischem, technischem und rechtlichem Basiswissen, profundem gestalterischem Entwurfs- und Urteilsvermögen sowie kommunikativen Kompetenzen, einer Intensivierung der Ausbildung im Bereich des formellen und informellen stadtplanerischen Instrumentariums. Dabei sollte nicht nur die Erstellung und das Verfahren von Bauleitplänen und Satzungen nach den komplexen Anforderungen des BauGB sowie der Erarbeitung anderer städtebaulicher Pläne wie z. B. integrierter Handlungs- und Entwicklungskonzepte in den Fokus genommen werden, sondern auch ein vertiefendes Verständnis für deren Wirkweisen, Möglichkeiten und Grenzen vermittelt werde. Dazu bedarf es nicht unbedingt mehr Zeit bzw. „Studien-Workload“ im Bereich theoretischer Vermittlung in Form von Vorlesungen oder Seminaren sondern eher integrierte Lehrbausteine in praxis- und umsetzungsbezogen Studien- und Entwurfsprojekten.

Die Forderung einer Planvorlagenberechtigung für die Stadtplaner*innen geht nicht ohne Konsequenzen in der Ausbildung. WIR Stadtplaner IN NRW werden mit den Hochschulen den Diskurs suchen.

Ein Beitrag von Stefan Krapp zum Deutschen Architektenblatt DAB, Ausgabe NRW, 03/2022

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