Der „Tag der Stadtplanung“ am 30.10. in Gelsenkirchen bot spannende Vorträge zu den Facetten und…

Antwerpen – Urbane Transformation einer Hafenstadt
Durch viele Eindrücke und Anregungen war die diesjährige Sommerexkursion unserer Kolleg*innengruppe nach Antwerpen geprägt.
Antwerpen hat mit beeindruckenden Ergebnissen die Transformation von einer durch Hafennutzung geprägten zu einer urbanen, lebenswerten und vielfältigen Stadt in den letzten 20 Jahren gestaltet. Insbesondere die Neuorganisation des ruhenden individuellen motorisierten Verkehrs hat zu besonderen Freiräumen mit hoher Aufenthalts- und Begegnungsqualität geführt (Zuid-Park, Park Spoor Noord, Promenade an der Schelde (Ledeganckkaai, Sint-Michielskaai, …). Architektonische Projekte wie das Justizzentrum von Richard Rogers, das Museum aan de Stroom MAS von Neutelings Riedijk Architects sowie die architektonische Inszenierung des Port House bzw. Havenhuis von Zaha Hadid haben große Impulse für die Stadtentwicklung erzeugt, die Antwerpens Transformation hin zu einer zukunftsbeständigen vielfältig gemischten Metropole fördern.
Bemerkenswerte neue Stadtquartiere wie „Nieuw Zuid“, „Het Eilandje“ oder das Cadix-Viertel präsentieren sich mit innovativer und nachhaltiger Architektur, die das Stadtbild prägt. Moderne Hochhäuser, welche mit niedrigeren Wohngebäuden und Grünflächen kombiniert werden, erzeugen urbane Dichte und helfen den begrenzten Raum optimal zu nutzen. Die Neugestaltung der öffentlichen Räume, die Schaffung neuer Wohn- und Bürogebäude, Restaurants, Bars und Geschäfte sowie die Entwicklung von Freizeit- und Kultureinrichtungen in enger Nachbarschaft bei gleichzeitiger Erhaltung und Wiederherstellung des historischen Erbes ist vielfach mit hoher Qualität gelungen.
Die Symbiose von hochwertiger Architektur, nutzungsgemischtem Städtebau und identitätsstiftender Freiraumplanung ist in Antwerpen gut zu studieren und auf jeden Fall eine Exkursion wert.
Ein Beitrag von Jochen Füge zum Deutschen Architektenblatt, Ausgabe NRW 10/2024,
Foto oben: Die Kolleg*innengruppe bei der Besichtigung der Gerichtssäle im neuen Justizzentrum.